1 | ‚Kieler-Frieden’ Stiftung – ‚Kiel-Peace’ Foundation
Der Ausgangspunkt meines Projektes ist die Eröffnung im Flandernbunker in Kiel am 4. Mai 2014. Ich wähle diesen Tag als Start meines künstlerischen Arbeitsprozesses, auch um die langfristige Dauer von Friedensprozessen zu thematisieren. Ich möchte für die vielfältigen Prozesse sensibilisieren, die vor und nach einem Friedenabkommen wirken.
Der Ausgangspunkt meines Projektes ist die Eröffnung im Flandernbunker in Kiel am 4. Mai 2014. Ich wähle diesen Tag als Start meines künstlerischen Arbeitsprozesses, auch um die langfristige Dauer von Friedensprozessen zu thematisieren. Ich möchte für die vielfältigen Prozesse sensibilisieren, die vor und nach einem Friedenabkommen wirken.Außerdem möchte ich meiner Erkenntnis Ausdruck verleihen, dass ein Dialog zwischen Menschen unterschiedlicher Nationalitäten, die sich noch nie begegnet sind zwar in Zeiten von digitalen Medien verlockend ist, aber faktisch nicht existiert, da immer die persönliche Begegnung entscheidend ist für jede Form der echten Kooperation.
Im Laufe der Projektdauer möchte ich den Versuch starten, möglichst viele Akteure für die gedankliche Gründung einer ‚Kieler Frieden’-Stiftung zu gewinnen.
Bildlicher Ausgangspunkt ist dabei die „Grenze“, da kriegerische Auseinandersetzungen zumeist ursächlich in einem Grenzkonflikt begründet sind. Friedensprozesse werden eingeleitet durch Verträge in denen Grenzen festgelegt und entweder einvernehmlich oder durch den Sieg einer Seite durchgesetzt werden. Wenn solche Grenzen über einen längeren Zeitraum stabil bleiben, stellt sich meist die Situation „Frieden“ ein.
In Konfliktregionen sind die Ursachen einer missglückten Befriedung oft darin zu suchen, dass die Grenze von einer der beiden Seiten nicht akzeptiert und daher bekämpft wird oder von der mächtigeren Seite verlagert wird. Verhandlungen dienen dann dem Ziel, Einigung über den Verlauf einer Grenze zu erzielen. Wenn eine nicht konsensfähige Grenze von einer der Seite mit Macht durchgesetzt werden soll, werden auch Mauern errichtet, die den Konflikt aber naturgemäß nicht lösen können, da sie zumindest von einer Seite als Unrecht empfunden werden. Oft wird dies Mittel aber gewählt, um Fakten zu schaffen und die Optionen eines möglichen Grenzverlaufes einzuschränken.
Das Beispiel einer der ältesten Konfliktregionen der Welt mit dem Mauer-Grenzübergang zwischen Ramallah und Jerusalem wird in meinem Projekt bildhaft auf Postkarten dargestellt, ohne dass der Ort genannt wird..Das Bild ruft aber vielfältige Assoziationen hervor, ist gleichzeitig erniedrigend und auch schockierend durch die vermeintliche Alltäglichkeit und Ausweglosigkeit. Ich selbst bin an einer Stelle Teil der dargestellten Situation.
Durch die Form der Kunstaktion wird von mir die Frage gestellt, was der einzelne tatsächlich tun kann und ob Frieden-Stiften ein möglicher Handlungsakt ist und wenn ja welche Gestalt er haben kann.